Peter Andres · Retrospektive

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Kapitel 12

Erneute Betrachtungen

Es kann vorkommen, dass man von aussen einen Hinweis oder einen Kick kriegt, so dass man sich aufgefordert fühlt, etwas Bestimmtes zu unternehmen. So geschehen, als ich eine grossartige Zusammenstellung aus der Gesamtausgabe Rudolf Steiner’s Werk über Anthroposophie durchgelesen (sprich durchgearbeitet) habe.

Mein Bruder hat in über 10 Jahren diese systematische Arbeit verfasst und sie nun in 4 Bücher veröffentlicht:

Band 1:Tod, nachtodliche Aufarbeitung des letzten Lebens,
Verhältnis zwischen Lebenden und Verstorbenen
Band 2:Vorgeburtliches Dasein, Reinkarnation und Karma
Band 3:Entwicklung von Erde und Mensch bis heute,
Lebenssinn und Zukunft der Menschheit
Band 4:Glossar: Erläuterungen anthroposophischer Begriffe

Rudolf Steiner’s Äusserungen über Reinkarnation sind schlicht grossartig!
Und da ist etwas Nachdenken angesagt!

Aufsteigende Gedanken Dem Denken nachschauen...

Es könnte ja sein, dass du auch eine kleine Denkpause brauchst.

Berlin, Lychen 2018

Erweiterte Betrachtungen Erweiterte Betrachtungen

In dieser Zusammenstellung von Rudolf Steiner’s Werk hat mich nebst vielen andern Aspekten besonders die Thematik über Freiheit und Liebe beeindruckt. Diese Themen sind auch in einigen meiner Bilder enthalten, in älteren wie in neueren.

Ich musste daher einige meiner Arbeiten mit den neu gewonnenen Betrachtungen beurteilen. Resultat:

  • Meine bisherigen Lebenseinstellungen haben sich bestätigt
  • Bilder habe ich nicht verändert
  • Aber Beschreibungen und Kommentare sind ergänzt und erweitert
  • Entstanden sind angepasste und neue Webseiten

Updates gibt es nicht nur in der Software-Entwicklung. Auch etwa mal in einer Retrospektive.

Neue und veränderte Webseiten

Und hier das Slide-Video der Installation Zusammentreffen.

Was ist Freiheit und Liebe?

Freiheit. Sie ist die Grundlage für Liebe und damit das Baumaterial für ein Zusammenleben. Nicht nur für Lebenskünstler, für uns alle!

Das Wort Liebe wird für vieles verwendet. Selbst für solches, wo keine Liebe drinsteckt. Wie etwa «Ich liebe dich, aber du musst mich auch lieben» oder ähnliches. Dies ist nichts anderes als ein Handel.
Hier geht es um sehr viel mehr, um einen mentalen, geistigen Prozess. Um wahre Liebe. Es geht um den Sinn des Lebens.

Damit, wenn du willst, auch um meine Ideen und Ansichten kennen zu lernen. Ich möchte sie in Bilder festhalten.

Vielleicht sind die einen oder andern Ansichten brauchbar oder geben dir selbst Anlass zu noch viel besseren Ideen und Möglichkeiten.

Stab

Zusammentreffen - eine variable Installation

In diesem Slide-Video zeige ich eine Installation, die ich Anfang 2020 erstellt habe.
Es geht dabei um Begegnungen.

  • Wer bin ich?
  • Wo bin ich?
  • Wer ist mein Gegenüber?
  • Was geht hier vor?

Freiheit und Liebe ist hier das zentrale Thema.

Besucher und Besucherinnen können die Installation selbst mitgestalten. Sie haben die Freiheit, die Begegnungen in der Installation selbst zu verändern. Damit können sie den nachfolgenden Personen eine neue Ansicht hinterlassen. Sie werden dadurch Teil des Werks.

Installation 2020, Slide-Video 2024.
PhotoWorks Atelier Peter Andres, Bolligen

Alles von Nichts – Nichts von Allem Alles von Nichts – Nichts von Allem ?

Es ist Mittwoch, 16. Oktober 2024, 5 Uhr morgens.
Ich habe gestern mit einem sehr guten Freund, Urs Grunder, ein ausgezeichneter Fotograf und Bilder-Komponist, nach etwas Software-Seelsorge am PC ein grossartiges Gespräch gehabt. Wir diskutierten intensiv über unsere gegenwärtigen Problematiken in der Welt, als auch im Zusammenhang mit unseren eigenen Kunstwerken.

Nun, es war heute Morgen noch etwas früh. Etwa ab 4 Uhr purzelten meine Gedanken wachtraumartig umher. Es handelt sich um eine meiner früheren Arbeiten mit dem Titel «Alles von Nichts – Nichts von Allem». Entstanden ist sie 2013. Die Gedanken waren nun aber in Bezug auf die Texte von Rudolf Steiner und seinen Ausführungen über die Weltenentstehung.

Also: aufstehen und aufschreiben. Wenigstens als Versuch.

Weltenentstehung...

Rudolf Steiners Ausführungen über die Weltenentstehung ist um einiges weitsichtiger als unsere gegenwärtigen Ahnungen wie die Welt entstanden ist (vom Urknall bis zum, sagen wir mal Schwarzen Loch, wo einmal alles wieder verschwinden wird.

Rudolf Steiner beginnt mit der Weltenentwicklung bei NICHTS. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn eine geistige Essenz war da. Nicht etwa aus Atomen oder sonst was Physischem. Es war nur der Wille grossartiger geistigen Kräfte, die etwas Neues erschaffen wollten: Wesen, die ein eigenes ICH haben und fähig sind, dieses zu gebrauchen, um Eigenes selbst zu erschaffen. Nicht nur Physisches. Rein geistiges ist ebenso wichtig. Leben in weitestem Sinne zu erschaffen war und ist das gewünschte Endziel. Nur keine Angst, das wird noch einige Weltenentwicklungen dauern. Eile ist daher für uns nicht angesagt.

Für die zweite Etappe der Weltenentwicklung spricht Steiner von «ein Hauch von Wärme-Eindruck». Die dritte Etappe ist die Entstehung der physischen Welt. Wir sind nun in der vierten Etappe. Drei weitere werden nach Steiner noch folgen.

Alles von Nichts – Nichts von Allem

Der erste Teil meiner Arbeit ist 2013 kurz nach dem Tod meines Partners entstanden. Es sind fünf Bilder. Wie der Titel sagt, beginnt es mit «Alles von Nichts» und endet mit «Nichts von Allem». Die weiteren Teile (Ich, Leben, Zeit und Licht) folgten dann in Abständen bis gegen 2016.

Nun, ich bin in meiner letzten Lebensphase und da sind etwa mal erneute Betrachtungen notwendig. Insbesondere nach dem Studium Rudolf Steiners Werke über «Reinkarnation, Karma und die Zukunft der Menschheit».

Die Bilder der ersten Serie

Ich schrieb 2013 zum ersten Bild «Alles von Nichts», dass es nur schwarz ist, aber mit einem Hauch von nicht ganz schwarz in der Mitte. Das Bild zeigt daher nichts. Aber es ist doch etwas da, eben ein Hauch eines Aufbauplans, jedoch nichts Physisches. War da so etwas wie eine Inspiration durch Steiners Äusserungen über die Weltenentstehung?
Gut, einige wenige Grundkenntnisse über Steiners Werk habe ich bereits in meiner Kindheit von meiner Mutter erhalten. Ohne diese Kenntnisse hätte ich, als ich 25 Jahre alt war, kaum mein Coming-Out über mich gebracht. Es wäre sonst wohl ein Suizid geworden.

Zum fünften Bild «Nichts von Allem» schrieb ich damals, dass es nur weiss ist, aber mit einem Hauch von nicht ganz weiss am Rande. Ist das eine Inspiration aus der letzten Phase der Weltenentwicklung nach Rudolf Steiner?

Zum mittleren Bild schrieb ich «Das sind WIR! Und was machen wir? ARBEITEN! Gemeint ist hier aber nicht Arbeit zum Brotverdienst, viel mehr geistige Arbeit.» Das gilt nach wie vor und freue mich stets, wenn ich in diesem Sinne «arbeiten» kann.

Die Serie

Auch die damalige Äusserung über die ganze Serie der ersten fünf Bilder stimmt immer noch:

  • Damit haben wir eine Dimension mit dem grösstmöglichen Ausmass.
  • Alles von Nichts bis Nichts von Allem.
  • Mehr geht nicht.

Und?

So, was nun? Es ist etwas später geworden, Frühstück und dann geht’s wieder an die Arbeit.
Gibt es neue Bilder?

Die nachfolgenden Teile der Serie (Ich, Leben, Zeit und Licht) sind im Kapitel Bildgedanken beschrieben.

Alles von Nichts
Alles von Nichts
Vom Manifest
Vom Manifest
Die Arbeit
Die Arbeit
Zur Transzendenz
Zur Transzendenz
Nichts von Allem
Nichts von Allem

Rückblick Ein Versuch eines Rückblicks

Mein fotografischer Werdegang

Nun, ich bin in meiner letzten Lebensphase. Vieles habe ich gemacht, einige Werke sind entstanden. Es sind Fotografien, Videos und eben auch Bilder, die eben nicht mehr als Fotografien zu bezeichnen sind. Ich habe mir diesbezüglich meine Freiheiten genommen und sie in meine Bilder umgesetzt.

Und wie beurteile ich nun meine Arbeiten im Rückblick? Auf welche Eigenschaften und Aussagen der Bilder war es für mich wichtig?

Ehrlich gesagt, diese Fragen komplett zu beantworten fällt mir nicht leicht. Ich muss sie als vorläufig bezeichnen. Sie können sich in Zukunft ändern, oder ich kann sie ändern, wenn ich das will oder aus innerem Antrieb muss.

In meinem Werk geht es seit sehr langer Zeit hauptsächlich um diese grundsätzlichen Aspekte:

  • Eigenständigkeit
  • Ehrlichkeit
  • Offenheit
  • Experimentierfreudigkeit
Zurückgezogene Gedanken
Zurückgezogene Gedanken
Besucher
Besucher
Up there
Up there

Ausbildung

Meine Lebensart hat hier die Grundlagen dazu gelegt. Die Liebe zu Fotobüchern der fotografischen Kunst haben auch viel dazu beigetragen.

Workshops bei grossen Meistern hatten jedoch einen grossen Einfluss und Anstoss für meine Arbeiten. Da war 1978 Jost J. Marchesi in Portugal. Ein Stoss in die richtige Richtung: schau mal, bevor du abdrückst! Das geschah mit einem simplen Gegenstand, ein Zoom mit extremem Weitwinkel bis zum riesigen Tele. Alles mit Autofokus… Es war ein Diarähmchen.

Bald darauf besuchte ich 1980 den Workshop von Sepp von Mentlen in Santorini. Daraus folgten eine langjährige tiefe Freundschaft und grossartige Diskussionen.

Dimensionen
Dimensionen
Double Touch
Double Touch
Eintreten
Eintreten

Der entscheidende Workshop war 1988 bei Duane Michals an den Rencontres de la Photographie in Arles. Duane ist für mich der weltweit grösste und beste Fotograf! Er ist der Philosoph unter den Fotografen. Seine Bildgeschichten sind etwas vom Besten. Ich bewundere sein Werk.

Duane hat uns dazu aufgefordert unsere eigene Freiheit zu nutzen und sie in unserer Fotografie zu zeigen. Grossen dank Duane! Damit traf er eine Offenheit in mir, die ich bereits in den Anfängen der 1980-er Jahre mit meiner Fotografie suchte. Z.B. hier: Richter und Richter

Traumwerk
Traumwerk
Ich war hier
Ich war hier

Mein Lebensweg

Ich habe von diesen Workshops sehr viel für meinen Lebensweg erhalten. Ideen kopieren war nie meine Absicht, sowas hat mich nicht interessiert. Aber um meiner Experimentierfreudigkeit freien Lauf zu geben haben sie viel beigetragen.

Und wenn man der Experimentierfreudigkeit freien Lauf gibt, steckt man eben nicht unbedingt im «Main-Streem» der allgemeinen Fotografie. Gelebte Freiheit ist für mich viel wichtiger.

Die wichtigsten Themenbereiche

  • Zueinanderkommen
  • Beieinander sein
  • Miteinander sein
  • Füreinander da sein

Etwa mal gibt’s auch ein Durcheinander. Dies ist nicht unbedingt im Sinne des Erfinders, aber selbst da kann es wundervolle Momente geben.

I am — Je suis — Ich bin

Begegnung mit sich selbst — Folge mir!
Eine Art gelebter Multidimensionalität mit Hilfe der Zeit.

Modell: Alexander
Musik: Julien Boulier - Empreinte esquisse

Und um was geht es in meinem Werk?

  • Zueinanderkommen, miteinander sein war und ist in meinen Bildern etwas sehr Wesentliches.
  • Das umfasst natürlich auch Beieinander sein, gegenseitiges berühren und fühlen. Das kann beispielsweise in Aktbildern gut zu sehen sein.
  • Dieses Miteinander kann auch ohne physischen Kontakt zum Ausdruck kommen und rein geistige Wirkung zeigen.
  • Die hauptsächliche Grundlage für diese Aspekte ist Freiheit. Unbedingte Freiheit!
  • Das ermöglicht das wesentliche im Leben: Liebe. Unbedingte Liebe! Und genau das in Bildern zu zeigen ist mein Hauptanliegen. Etwa mal gelingt das, nicht immer, aber ich bleibe dran…

Und dann geht es in meinem Werk auch noch um die Zeit. Ich liebe es eben diese Zeit auch im Bild festzuhalten.

Aufbau des Videos

Das Video besteht aus einer Auswahl von 76 Fotos einer Fotosession im Juni 2020. Die einzelnen Fotos sind Langzeitbelichtungen und sind bildmässig nicht verändert. Alle Bildbearbeitungen sind im Video entstanden.

Eines der Fotos für das Video
Alexander — eines der Fotos für das Video

► Mehr über Multidimensionalität

Ausblick Und ein Ausblick

Auf die letzte Lebensphase

Ich bin in meiner letzten Lebensphase angekommen. Das ändert einiges im Leben. Einiges geht schwerer, anderes leichter.

Aber: man hat mehr Zeit, um nachzudenken über das eigene Leben und die Situation, in der wir sind.

Um was geht es im Leben, Was bleibt übrig?

Hier einige meiner Aspekte, so wie ich als wichtig erachte. Du kannst selbstverständlich anderer Meinung sein. Es ist deine Freiheit eine andere Wahl zu treffen.

  • Begegnung mit anderen Menschen auf Augenhöhe
  • Freiheit, bedingungslose Freiheit
  • Liebe, wahre Liebe, ohne Bedingungen

Diese Aspekte sind nicht auf meine Fotografie beschränkt. Sie gelten für alle Menschen und auch für alles, was wir tun.

Begegnung, Freiheit und Liebe sind die Grundlagen für unser Leben.

Es ist das Einzige, was am Ende des Lebens zählt, das Einzige das übrig bleibt.

Eine andere Verbindung
Up there
Ausblick: wie geht es weiter?

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Bild: Author Peter Andres
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